Israel hat unter starkem internationalem Druck erneut Hilfslieferungen in den Gazastreifen zugelassen. Die humanitäre Lage in der Region ist katastrophal – die Bevölkerung leidet unter extremem Hunger. Bereits am Abend wurden die ersten Hilfsgüter per Luftweg geliefert, und seit heute rollen auch wieder LKW über die Grenze. Israel hat angekündigt, täglich von 10 bis 20 Uhr Kampfpausen einzulegen, um sichere Routen für die Hilfskonvois zu gewährleisten.
Martin Frick, Direktor des Welternährungsprogramms in Deutschland, äußerte sich besorgt über die Situation: „Der Nachholbedarf ist gewaltig. Bis zum 21. Mai war der Gazastreifen unter Totalblockade, alle Lager sind leer.“ Während in der vergangenen Woche 350 LKW in den Gazastreifen gelangten, ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „100% der Menschen in Gaza leiden an akutem Hunger“, so Frick weiter. Besonders besorgniserregend ist die Lage von 70.000 Kindern, die dringend medizinische Hilfe benötigen.
Die ersten LKW transportieren dringend benötigte Nahrungsmittel wie Mehl und spezielle Nahrung für Schwangere und Kleinkinder. „Wir müssen sicherstellen, dass diese Hilfe schnell verteilt wird, denn für viele könnte es bereits zu spät sein“, warnte Frick. Fast eine halbe Million Menschen ist akut vom Hunger bedroht.
Die Sicherheitslage bleibt angespannt. Gaza gilt als extrem gefährlich für humanitäre Helfer, die unter Lebensgefahr arbeiten. Fast 500 Helfer wurden seit Beginn des Konflikts getötet, mehr als 370 davon waren Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Die Hilfslieferungen stehen unter ständiger Bedrohung durch militärische Angriffe und die verzweifelten Menschen, die um Nahrung kämpfen.
Während Israel bestreitet, dass eine Hungersnot herrscht, fordern über 100 Hilfsorganisationen ein sofortiges Handeln. „Die Hungersnot im Gazastreifen ist dramatisch und muss ernst genommen werden“, schloss Frick. Die Welt schaut gebannt auf diese humanitäre Krise – Zeit drängt.
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