**Ukrainische Fischer im Schatten des Krieges: Überlebenskampf am Schwarzen Meer**
Inmitten des anhaltenden Krieges in der Ukraine kämpfen Fischer am Schwarzen Meer verzweifelt um ihr Überleben. Trotz voller Netze ist der wirtschaftliche Druck erdrückend. Die Fischer aus Bilgorot Nitrowski, nur 50 Kilometer von Odessa entfernt, sind gezwungen, in einem gefährlichen Sperrgebiet zu fischen, während Luftalarme die Küstenregion erschüttern. „Wir fischen, egal ob Alarm oder nicht. Essen muss man trotzdem“, sagt Viktor, ein 69-jähriger Fischer, der seit über 20 Jahren im Geschäft ist.
Die Situation ist verheerend: Vor dem Krieg gab es in der Region 50 Fischereibetriebe, doch jetzt sind nur noch 21 übrig. Die Fangquoten sind um 80% eingebrochen, und die Fischer müssen monatelang Zwangspausen einlegen, um eine Überfischung zu vermeiden. „Die Zeiten sind schlecht“, klagt Viktor. „Das Einkommen ist nicht mehr genug, um zu leben.“ Während er stolz 630 Kilogramm Fisch an Land bringt, bleibt der Preis, den er dafür erhält, weit hinter dem zurück, was er vor dem Krieg verdienen konnte.
Die Auswirkungen sind auch in Odessa spürbar. Restaurants, die einst frischen Fisch aus der Region servierten, sind nun auf Importe aus der Türkei und Rumänien angewiesen. „Die Preise sind dreimal so hoch wie vor dem Krieg“, berichtet eine Restaurantbesitzerin. Die Fischer und ihre Familien stehen unter enormem Druck, während sie um ihre Existenz kämpfen und gleichzeitig um die Männer trauern, die im Krieg gefallen sind. „Es tut sehr weh. Ich kann kaum darüber sprechen“, sagt Viktor, als er an seine gefallenen Kollegen denkt.
Morgen werden sie erneut in die Lagune hinausfahren, in der Hoffnung auf einen guten Fang – und auf Frieden.